VT 20
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden zwei in der Bizone verbliebene Triebwagen übernommen, die gemäß des neuen Nummernplans des RZA München vom 17. Oktober 1947 als Baureihe VT 20 eingereiht waren. Dabei handelte es sich um vierachsige Güter-Schleppdieseltriebwagen, die mit aufgeladenen Maybach-Motoren G 6 mit 600 PS (440 kW) Leistung ausgerüstet waren. Die Triebwagen gehörten zur Skizzenblatt-/Gattungsbezeichnung GvT-38 und besaßen hydraulische Kraftübertragung. Ihr Fahrzeuggrundriss war vom geräumigen Laderaum bestimmt, der über seitliche breite Doppelschiebetüren erreichbar war. VT 20 500 besaß je Wagenseite zwei Ladetüren, der 501 hingegen nur eine.
Die beiden Triebwagen wurden erst 1942 abgenommen und standen während des Zweiten Weltkriegs kaum im Dienst. Ab August 1948 war VT 20 500 rund um München im Sonderverkehr im Einsatz. Der Wagen soll 1944 zu einem Fahrleitungsprüfwagen umgebaut worden sein. Es ist unklar, in welchem Umfang diese Umbauarbeiten stattfanden und ob das Fahrzeug zurückgebaut wurde. Auf Fotos aus der Nachkriegszeit sind keine baulichen Veränderungen erkennbar. VT 20 501 stand mit schweren Kriegsschäden 1948 in München-Pasing abgestellt.
Beide Triebwagen wurden 1950 und 1951 im AW Nürnberg von Grund auf überholt und beim Bw Frankfurt (Main)-Griesheim beheimatet. Die Betriebsnummer wurde bei beiden Fahrzeuge zeitweise mit »GVT« angeschrieben. Ein richtiges Betätigungsfeld konnte die DB für die beiden Triebwagen nicht finden, und so wurden sie im Dezember 1956 ausgemustert.
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
- Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.