VT 50
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden 18 in der Bizone verbliebene Triebwagen der DRB-Gattungen BC4ivT-32, BC4ivT-33 und BCPw4ivT-34 übernommen. Diese Fahrzeuge wurden gemäß des Umzeichnungsplans von Oktober 1947 allesamt unter der neuen Baureihenbezeichnungen VT 50 und VT 51 zusammengefasst. Bei ihnen handelte es sich um Erprobungsfahrzeuge für den dieselelektrischen Antrieb, die in vier Serien von LHB/LHW zwischen 1932 und 1937 gebaut wurden. Im wagenbaulichen Teil näherten sich die Fahrzeuge bereits dem Einheits-Design mit abgerundeten Stirnwänden und gerundetem Korbbogendach an. Diese Wagen waren für den Hauptbahnpersonenverkehr im Flachland vorgesehen, für eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ausgelegt und mit 300 PS-Dieselmotoren bestückt worden.
Als VT 50 wurden die Fahrzeuge mit MWM-Motor RS 125 bezeichnet, wobei der Nummernplan für die einzelnen Bauserien auch noch drei Untergruppen definierte:
- VT 50 000 bis 002 (BC4iVT-32), zuvor 137 025 bis 137 027
- VT 50 100 bis 103 (BCPw4ivT-34), zuvor 137 117 bis 137 120
- VT 50 200 bis 204 (BCPw4ivT-34), zuvor 137 296 bis 137 300
Die VT 50.0 besaßen eine Schürze unterhalb des Wagenkastens, bei den späteren Fahrzeugen wurde die nicht mehr angebracht.
Anfang der 1950er-Jahre befanden wurden die VT 50.1 von Flensburg aus eingesetzt, während die VT 50.2 in der BD München beheimatet waren. Da die DB sich zu diesem Zeitpunkt auf die dieselhydraulische Kraftübertragung konzentrierte, wurden sämtliche Wagen bereits zwischen 1951 und 1956 abgestellt. 1952 ließ die DB bei den Wagen 000, 100, und 204 die Antriebsanlagen ausbauen und die Fahrzeuge in die Steuerwagen VS 145 409, VS 145 410 und VS 145 411 (in dieser Reihenfolge) umbauen. 1956 konnte die DB die übrigen VT 50.1 und VT 50.2 geschlossen an die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG) verkaufen, die sie nach einer Aufarbeitung noch viele Jahre einsetzte. VT 50 001 und 002 wurden 1955 zu Reisezugwagen umgebaut und standen noch bis 1969 im Einsatz.
VT 50.0
VT 50.1
Fahrzeugnummer | Hersteller (mech.) | Fabriknummer | Baujahr | Gattung | Skizzenblatt | Achsfolge | Bauart | ||||||
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4 Fahrzeuge | |||||||||||
VT 50 100 | LHW (Breslau) | ? | 1936 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 101 | LHW (Breslau) | ? | 1936 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 102 | LHW (Breslau) | ? | 1936 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 103 | LHW (Breslau) | ? | 1936 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de |
VT 50.2
Fahrzeugnummer | Hersteller (mech.) | Fabriknummer | Baujahr | Gattung | Skizzenblatt | Achsfolge | Bauart | ||||||
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5 Fahrzeuge | |||||||||||
VT 50 200 | LHW (Breslau) | 22097 | 1937 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 201 | LHW (Breslau) | ? | 1937 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 202 | LHW (Breslau) | 22096 | 1937 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 203 | LHW (Breslau) | 22095 | 1937 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de | ||||||
VT 50 204 | LHW (Breslau) | 22093 | 1937 | BCPw4ivT-34 | 2'Bo'-de |
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Dietz, Günther: Triebwagen-Report Bd. 1: Deutsche Verbrennungstriebwagen 1924 bis 1937. Eisenbahn-Journal Archiv 3/1996. Fürstenfeldbruck 1996.
- Döpner, Meinhard: Die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft AG – Geschichte, Strecken und Fahrzeuge. Gülzow 2002.
- Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
- Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.