VT 63

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden 9 in der Bizone verbliebene Triebwagen der DRB-Gattungen BC4ivT-34a und BCPw4itrvT-36 übernommen. Bei diesen Fahrzeugen handelte es sich (wie bei den parallel beschafften BC4ivT-34b) um vierachsige Drehgestell-Triebwagen der Einheitsbauart, die hier nach dem Eilzuggrundriss gestaltet wurden, aber zu Erprobungszwecken die preisgünstigere  dieselmechanische Kraftübertragung erhielten. Diese Fahrzeuge wurden gemäß des Umzeichnungsplans von Oktober 1947 unter der neuen Baureihenbezeichnung VT 63 eingereiht und erhielten die Nummern VT 63 902 bis VT 63 909. Die Nummern VT 63 900 und 901 wurden für die früheren Wagen 137 136 und 137 137 vorgesehen, doch befanden sich diese Wagen in der russischen Zone und in der französischen Zone. Als VT 63 910 wurde der Vergleichstriebwagen 137 235 bezeichnet, der ab Werk einen aufgeladenen 280-PS-Motor erhalten hatte, dessen Leistung aber schon 1938 auf die der anderen Fahrzeuge gedrosselt wurde.

Bei der DB wurden die Wagen VT 63 905, VT 63 906 und VT 63 907 im Jahre 1951 noch mit stärkeren 167-kW-Motoren (225 PS) von Maybach nachgerüstet. Zwischen 1956 und 1962 wurden alle Fahrzeuge ausgemustert. VT 63 909 wurde als Brückenuntersuchungswagen Nür 6301 verwendet, VT 63 910 ging an die Kahlgrundbahn und VT 63 902 an die Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn. Letzterer war eigentlich zur Erhaltung vorgesehen, wurde aber 1995 in Hamburg-Wilhelmsburg durch Brandstiftung zerstört. VT 63 905VT 63 906 und VT 63 907 wurden 1961 von der österreichischen Montafornerbahn übernommen, die zwei der Wagen aufwändig zu Elektrotriebwagen und den dritten zu einem Steuerwagen umbaute. Noch heute sind die beiden Triebwagen als ET 10.102 und 104 erhalten.

In Deutschland ist von den BC4ivT-34a ausgerechnet der 137 137 in Hamburg erhalten, der als VT 63 901 vorgesehen war, bei den Saarbahnen aber diese Nummer nie erhielt. Als die Saarbahnen 1957 zur DB kamen, war der Wagen bereits ohne Antriebsanlage abgestellt. Ab 1958 diente er als Lehrstellwerkswagen mit der Nummer Sbr 5407 noch viele Jahre, zuletzt in Neumünster.

Triebwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
9 Fahrzeuge
VT 63 902 Dessau (Dessau) ? 1935 BC4ivT-34a B'2'-dm Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
VT 63 903 Dessau (Dessau) ? 1936 BC4ivT-34a B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
VT 63 904 Lindner (Halle) 55359 1935 BC4ivT-34a B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
VT 63 905 Lindner (Halle) 55360 1935 BC4ivT-34a B'2'-dm Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor.
VT 63 906 Lindner (Halle) 55361 1935 BC4ivT-34a B'2'-dm Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
VT 63 907 Lindner (Halle) 55362 1935 BC4ivT-34a B'2'-dm Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor.
VT 63 908 Talbot (Aachen) ? 1936 BC4ivT-34a B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
VT 63 909 Talbot (Aachen) 79280 1936 BC4ivT-34a B'2'-dm Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
VT 63 910 Dessau (Dessau) ? 1937 BCPw4itrvT-36 B'2'-dm Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.

Text: © Malte Werning

Quellen und Literatur

  • Dietz, Günther: Triebwagen-Report Bd. 1: Deutsche Verbrennungstriebwagen 1924 bis 1937. Eisenbahn-Journal Archiv 3/1996. Fürstenfeldbruck 1996.
  • Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
  • Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.