VT 78
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden drei in der Bizone verbliebene Triebwagen der DRB-Gattung CvT-31 (DRG/DRB-Nummern 717, 718 und 719) übernommen. Diese Fahrzeug wurden gemäß des Umzeichnungsplans von Oktober 1947 unter der neuen Baureihenbezeichnungen VT 78 eingereiht. Sie gehörten, obwohl sie noch vollständig in Nietbauweise entstanden, zu den ersten Leichtbau-Entwicklungen der DRG und waren mit einem 120 PS starken Otto-Motor ausgestattet.
Die DB setzte die drei Triebwagen nur noch kurz ein, wobei mutmaßlich ihre Außenseiterrolle als Benzinfahrzeuge in erheblichem Maße beitrug. Im September 1950 wurde VT 78 900 ausgemustert und zu einem antriebslosen Beiwagen umgebaut. VT 78 901 und 902 wurden beide 1953 ausgemustert und an die Mindener Kreisbahn (MKB) verkauft, wo die Wagen noch umgebaut und mit Deutz-Dieselmotoren versehen wurden. Während einer der beiden Wagen unfallbedingt 1969 verschrottet wurde, übernahm die Dampfbahn Weserbergland den 901 im Jahr 1975 und setzte ihn einige Jahre als Museumsfahrzeug ein. Seit 1994 wartet er bei der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS) auf seine Aufarbeitung.
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Dietz, Günther: Triebwagen-Report Bd. 1: Deutsche Verbrennungstriebwagen 1924 bis 1937. Eisenbahn-Journal Archiv 3/1996. Fürstenfeldbruck 1996.
- Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
- Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.