VT 85

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden sechs in der Bizone verbliebene Triebwagen der DRB-Gattungen C4vT-24 und BC4vT-31a übernommen. Diese Fahrzeuge wurden gemäß des Umzeichnungsplans von Oktober 1947 allesamt unter der neuen Baureihenbezeichnung VT 85 zusammengefasst. Bei ihnen handelte es sich um benzolmechanische DWK-Triebwagen, von denen vier direkt für die DRG gebaut wurden (DRG-Nummern 751 bis 754, neu VT 85 901 bis 904). Beim VT 85 900 handelte es sich um den 1926 gebauten T I für die Mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn (MFWE), der 1941 wegen der Verstaatlichung der Bahn zur DRB kam. Beim VT 85 905 (vormals 766) wiederum handelte es sich um einen Wagen, der 1932 von der DRG günstig übernommen werden konnte, nachdem sein ursprünglicher Besteller offenbar vom Kauf zurücktrat.

Bei der DB kamen die Fahrzeuge kaum noch zum Einsatz. VT 85 901 kam noch kurz vom Bw Rheine, VT 85 903 vom Bw Oldenburg aus zum Einsatz, die übrigen Wagen standen zur Aufarbeitung im AW Opladen. Zum 21. Dezember 1950 wurden VT 85 901, 902 und 904 ausgemustert. Ihnen folgte zwei Jahre später der VT 85 903 nach. Wagen 904 wurde zu einem Bahndienstwagen umgebaut, Das Niedersächsische Landeseisenbahnamt übernahm die Wagen VT 85 900 bis 903 und setzte sie auf der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn, der Niederweserbahn, der meterspurigen Steinhuder Meer-Bahn (nach Umspurung) sowie der Kleinbahn Ihrhove-Westerhaudrfehn ein. VT 85 905 wurde schon im Mai 1951 an die Westerwaldbahn verkauft.

1982 wurde der ehemalige VT 85 901, der eigentlich bei einer Museumsbahn in den Niederlanden erhalten bleiben sollte, nach einem Unfall als letzter dieser Baureihe verschrottet.

• Dietz, Günther / Winkler, Dirk: Verbrennungstriebwagen der Deutschen Reichsbahn sowie zugehörige Bei- und Steuerwagen. Band 1. München 2021.