VT 88
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden 3 in der Bizone verbliebene Triebwagen übernommen, die gemäß des neuen Nummernplans des RZA München vom 17. Oktober 1947 als Baureihe VT 88 eingereiht waren. Dabei handelte es sich um zweiachsige dieselmechanische Triebwagen des Wismar-Schienenbustyps »Hannover«, die mit jeweils zwei Ford-Motoren mit 50 PS (37 kW) Leistung ausgerüstet waren. Im Umzeichnungsplan wurden die Fahrzeuge allerdings falsch als »benzinmechanisch« gekennzeichnet. Die Triebwagen gehörten zur Skizzenblatt-/Gattungsbezeichnung CvT-34.
Im Fahrzeugbestand der DB blieben die Triebwagen nur etwas über ein Jahr, zu Einsätzen kamen sie offenbar gar nicht. VT 88 900 und 901 standen mit Schäden im AW Nürnberg, während der VT 88 902 dem Vernehmen nach 1949 durch einen Fahrzeugtausch mit der tschechoslowakischen Staatsbahn wieder nach Deutschland kam und ebenfalls nicht einsatzfähig war. Alle drei Triebwagen wurden im Rahmen einer Typenbereinigung am 21. Dezember 1950 ausgemustert und zum Kauf angeboten. Im Juli 1951 konnte zunächst der VT 88 902 an die Wittlager Kreisbahn verkauft werden, ihm folgten 1952 die beiden übrigen VT 88 900 und 901 nach. Nach einer Aufarbeitung standen die drei Schienenbusse noch viele Jahre im Einsatz.
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Hertwig, Roland / Löttgers, Rolf: Wismarer Schienenbus. Eisenbahn-Kurier Special 129. Freiburg 2018.
- Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
- Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.