VT 89
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurde ein in der Bizone verbliebener Triebwagen übernommen, der gemäß des neuen Nummernplans des RZA München vom 17. Oktober 1947 als Baureihe VT 89 eingereiht waren. Dabei handelte es sich um einen zweiachsigen benzinmechanischen Triebwagen des Wismar-Schienenbustyps »Hannover«, der mit jeweils zwei Ford-Motoren mit 40 PS (29 kW) Leistung ausgerüstet war. Der Triebwagen gehörte zur Skizzenblatt-/Gattungsbezeichnung CvT-33b.
Im Fahrzeugbestand der DB blieb der Triebwagen nur kurz, er war zeitweise als Dienstfahrzeug innerhalb der BD Essen im Einsatz und in Dortmund, Duisburg-Wedau und Oberhausen Hbf beheimatet. Er wurde im Rahmen einer Typenbereinigung am 4. Dezember 1950 ausgemustert und 1951 an einen Privatmann verkauft. Sein Wagenkasten diente als Gartenlaube auf einem Campingplatz auf der Halbinsel Scheidt bei Waldeck (Edersee) und blieb dort jahrzehntelang relativ unbeachtet. 2002 retteten die die Eisenbahnfreunde Wismar e. V. das Fragment und restaurieren es. Bei den Arbeiten konnte belegt werden, dass das Fahrzeug bis zu seiner Ausmusterung Ende 1950 die ursprüngliche weinrot-beige DRG/DRB-Lackierung trug – nicht die purpurrote DB-Lackierung, wie es einige Modellbahnhersteller im kleinen Maßstab darstellen.
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Hertwig, Roland / Löttgers, Rolf: Wismarer Schienenbus. Eisenbahn-Kurier Special 129. Freiburg 2018.
- Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
- Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.