Nummern 1968-1993

Zum 1. Januar 1968 führte die Deutsche Bundesbahn bei allen Fahrzeugen ein neues Nummernsystem ein, das durch die UIC empfohlen wurde. Hauptkriterium für die neuen Nummern war die Computerlesbarkeit. Um das zu ermöglichen, mussten sämtliche Kennbuchstaben wie »ET«, »ETA« oder »VT« entfallen.

Gleichzeitig sollte für die elektronische Datenverarbeitung die Richtigkeit einer Fahrzeugnummer durch eine zusätzlich eingegebene »Kontrollziffer« nach dem Luhn-Algorithmus bestätigt werden, durch die sich Falscheingaben sofort erkennen ließen. Die »Kontrollziffer«, auch Selbstkontrollziffer oder Prüfziffer genannt,  wurde Bestandteil der neuen Nummern und durch einen Bindestrich von der tatsächlichen Betriebsnummer abgetrennt – ansonsten hat diese Ziffer keine Bedeutung und wird daher in der Fachliteratur meistens nicht genannt.

Die neue Regelung galt auch für selbstfahrende Bahndienstfahrzeuge, die nicht als Nebenfahrzeug eingestuft waren (siehe unsere Partnerseite www.nebenfahrzeuge.de). Da die Dienstfahrzeuge bislang nach einem eigenen Nummernschema eingereiht waren und nach Direktionsbezirken geordnete fortlaufende vierstellige Nummern besaßen, wurden nun erstmals konkrete Baureihenbezeichnungen verwendet, so dass die Funktion des Fahrzeugs auch durch seine Betriebsnummer ausgedrückt werden konnte.

Im neuen Nummernplan wurde die Traktionsart 7 (also die Baureihennummern 701 bis 799) generell für »Sonderfahrzeuge« reserviert. Zu solchen Sonderfahrzeugen gehörten nach damaliger Vorstellung neben den Bahndienstfahrzeugen auch noch die leichten Schienenbusse. Innerhalb dieser Traktionsart wurden folgende Nummernkreise reserviert:

NummerngruppenBeschreibungZum 1.1.1968 tatsächlich belegte Baureihennummern
701 - 709 Fahrleitungsinstandhaltungsfahrzeuge 701, 702, 703
711 - 719 Prüf- und Untersuchungsfahrzeuge 711, 712, 713, 714, 715
721 - 729 Messfahrzeuge 721, 722, 723, 724
791 - 799 Schienenbusse 795, 797, 798  (siehe Abschnitt »Verbrennungstriebwagen«)

Dieses Nummernschema wurde einige Jahre in dieser Form beibehalten. Ab Mitte der 1970er-Jahre kamen vor allem durch Umbauten von Schienenbussen einige weitere Baureihen hinzu, bis dieses Schema nicht mehr fest eingehalten wurde (Baureihen 725|726, 727, 728, 740). Zwei Züge der Baureihe 471 | 871 wurden als Stromschienen-Enteisungszügen mit der Baureihenbezeichnung 730 | 731 speziell für die Wintermonate umgebaut. Genauere Informationen zu den jeweiligen Baureihen befinden sich auf den Unterseiten zu jeder Baureihe (in Vorbereitung).

Auch einige speziell den Bundesbahnzentralämtern oder Versuchsanstalten zugeordnete Lokomotiven erhielten ab Ende der 1980er-Jahre Baureihenbezeichnungen von 750 bis 756. Da es sich aber um keine Triebwagen handelte, werden sie auf dieser Webseite nicht weiter thematisiert.

Text: © Malte Werning