ET 99

Im Nummernplan von 1941 wurden die bislang unter den Nummern 1589a/b-1645a/b geführten Wechselstromtriebwagen der Hamburger Vorortbahn zur Baureihe ET 99 zusammengefasst. Die Wagen wurden mit dreistelligen Ordnungsnummern als ET 99 001a + ET 99 001b bis ET 99 052a + ET 99 052b durchnummeriert. Tatsächlich befasste sich die DRB mit der Umzeichnung der Hamburger Züge aber offenbar erst zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich frühestens in der zweiten Jahreshälfte 1943, denn

1. war die Abstellung der alten Vorortzüge ursprünglich schon bis 1941 geplant, so dass gar keine neuen Nummern mehr hätten vergeben werden müssen und die Züge im DRB-Merkbuch von 1941 in falscher Annahme gar nicht mehr aufgeführt wurden. Durch die kriegsbedingten Umstände standen die Fahrzeuge aber noch viele weitere Jahre im Einsatz.
2. fehlen im Umzeichnungsplan bereits die zwölf Einzelwagen 1600a, 1600b, 1601a, 1603a, 1612b, 1613a, 1615a, 1615b, 1618b, 1625b, 1631b und 1636a, die offenbar im Zuge der Luftangriffe auf Hamburg im Juli und August 1943 zerstört wurden. Beim 1603a wurde möglicherweise sogar anfangs noch eine Reparatur erwogen, denn die (für ihn vorgesehene) Nummer ET 99 013a wurde letztlich nicht mehr vergeben und der a-Wagen in die Garnitur 026 integriert.

Zusätzlich wurden auch noch die ebenfalls noch vorhandenen zehn Züge der Baujahre 1906/1907 mit Lenkgestellen am Kurzkupplungsende mit den Nummern (in dieser Reihenfolge) 1507a/b, 1522a/b, 1543a/b, 1547a/b, 1520a/b, 1505a/b, 1517a/b, 1549a/b, 1552a/b und 1555a/b in ET 99 061a + ET 99 061b bis ET 99 070a + ET 99 070b umgezeichnet.

Zur Erläuterung: Von April 1940 bis April 1941 wurde der durchgehende Gleichstrombetrieb zwischen Blankenese und Poppenbüttel aufgenommen, der auf dem 1937 gefassten Beschluss zur Umwandlung der Hamburger Vorortbahn zur S-Bahn und der damit verbundenen Umstellung auf Gleichstromtriebzüge mit Stromschienenspeisung beruht. Bis 1943 konnten 47 Züge der neuen Baureihe ET 171 ausgeliefert werden, doch stockte die Produktion weiterer Züge kriegsbedingt. Entgegen der Planungen (und den weiteren Ausbauplänen des Netzes) konnte also auf die betagten Wechselstromzüge nicht verzichtet werden. Aufgrund der immensen Zerstörungen, die vor allem der Osten Hamburgs im Sommer 1943 erleiden musste, mussten sämtliche Ausbaupläne ohnehin zunächst auf Eis und der Fokus auf Reparaturen gelegt werden. Die avisierte Umzeichnung der Wechselstromzüge zur Baureihe ET 99 verschob sich. Soweit dies bekannt und durch Fotos belegt ist, wurden die Wechselstromtriebwagen weiterhin mit ihrer alten Nummer eingesetzt und so der nachfolgende Nummernplan de facto letztlich gar nicht realisiert.

Triebwagen a

Triebwagen b