ET 198 | EB
Im Rahmen des Anschlusses Österreichs im März 1938 übernahm die DRB auch mehrere abgestellte Straßenbahntriebwagen, die die österreichische Südbahn 1903 für die Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl für 550 V Gleichspannung bauen ließ. Diese wurden 1920 von der BBÖ übernommenen, blieben aber nach der Einstellung des Betriebs auf ihrer Strecke seit 1932 arbeitslos. Die DRB ließ daraufhin die Wagen 20, 21, 26 und 27 nach Sachsen zur straßenbahnähnlichen Strecke Klingenthal - Sachsenberg-Georgenthal umsetzen, wo bereits die Wagen der Reihe ET 1972 und EB 1972 im Einsatz standen. Gegenüber diesen waren die österreichischen Wagen aber weniger leistungsfähig, so dass die Wagen 26 und 27 ohne Antrieb als Beiwagen eingesetzt wurden. Sie erreichten 20 km/h und boten 21 Sitzplätze.
Im Nummernplan von 1941 wurden die Triebwagen zur Baureihe ET 198 und die Beiwagen zur Baureihe EB 198 zusammengefasst. Alle vier Fahrzeuge überstanden den Zweiten Weltkrieg und gingen 1949 in den Bestand der Deutschen Reichsbahn über, die die Strecke weiterhin betrieb. [DR (1949-1963)]
Triebwagen
In den 1940er-Jahren (verschiedene Quellen geben die Umbaujahre 1944 oder 1946 an) wurde ET 198 02 im Reichsausbesserungswerk Dessau mit einem neuen geschlossenen Wagenkasten versehen, der als Besonderheit nur noch auf einer Fahrzeugseite über Türen verfügte. Hierdurch konnte Platz für Sitzplätze gewonnen werden, und betrieblich war dies auf der Schmalspurbahn wegen der komplett einseitigen Lage der Bahnsteige kein Problem.