ET 32 | ES | EM
Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden die vier in den westlichen Besatzungszonen verbliebenen dreiteiligen ET 31-Züge übernommen. Die üppige Motorisierung dieser Züge, bei denen auch die Mittelwagen ein angetriebenes Drehgestell besaßen, erschien der DB in den Zeiten großer Fahrzeugnot aber wie purer Luxus, so dass die Idee reifte, durch die Beistellung antriebsloser ES 25 insgesamt sechs Züge gewinnen zu können, die so eine vergleichbare Fahrgastkapazität erlangen wie eine ET 25-Garnitur mit angehängtem Steuerwagen.
Die Idee wurde ab Frühjahr 1950 umgesetzt: Aus den vier Zügen entnahm die damals mit den Arbeiten betraute Maschinenfabrik Esslingen jeweils einen Endwagen und fügte an dessen Stelle einen antriebslosen ES 25 ein, von denen die DB mehrere überzählige Wagen in ihrem Bestand führte. Die vier dadurch freigewordenen Endwagen wurden wiederum zu zwei neuen zweiteiligen Zügen zusammengestellt, denen jeweils ein weiterer Steuerwagen (ES 25) beigestellt wurde. Auf diese Weise entstanden insgesamt sechs dreiteilige Züge, die im Laufe des Jahres 1950 in die Baureihe ET 32 (beziehungsweise ES 32) umgezeichnet und neu durchnummeriert wurden.
Diese sechs »Patchwork-Züge« konnten wegen ihrer unterschiedlichen Ausstattung nicht identisch sein - es entstanden drei Varianten, abhängig davon, welches Fahrzeugteil durch den neuen antriebslosen Wagen ersetzt wurde. Aus diesem Grund entstanden drei Unterbauarten mit jeweils zwei Zügen. Auch diese Züge wurden in das 1962 beginnende Umbauprogramm des AW Stuttgart-Bad Canstatt einbezogen und erhielten teilweise wiederum neue Nummern. Aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit ist die genauere Historie dieser Fahrzeuge daher in die nachfolgenden Zeitabschnitte unterteilt.
Im Nummernplan vom 1. Januar 1968 wurden die Triebwagen zur Baureihe 432 und die Mittel- und Steuerwagen zur Baureihe 832 zusammengefasst.
1950-1963: Nach dem ersten Umbau
Die sechs Züge werden in drei verschiedenen Konfigurationen eingesetzt - vier Züge als dreiteilige Einheiten mit unterschiedlicher Wagenreihung (bzw. Position des Gepäckabteils im Zug), zwei Züge als zweiteilige Einheiten mit einem fest gekuppelten einzelnen ES 32.2 ohne Übergangsmöglichkeit. Fahrzeugliste und weitere Details.
1964-1967: Nach dem zweiten Umbau
In einem großen Umbauprogramm werden die ET 32 analog zu den ET 25 vereinheitlicht. Die beiden ES 32.2 werden zu Mittelwagen EM 32.2 mit Wagenübergängen umgebaut. Die Fahrzeugfronten werden durch moderne Fronten ersetzt. Die Schürzen werden entfernt. Fahrzeugliste und weitere Details.