ET 88 | EB | ES
Von den vier bei den Preußischen Staatsbahnen gebauten Triebwagen der DRB-Baureihe ET 88 befand sich zur Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 keiner in ihrem Einzugsgebiet. Erst wenige Tage später, am Dienstag, 13. September, wurden ET 88 01, ET 88 02 und ET 88 04 in Selb (BD Nürnberg) gemeinsam mit ES 88 01 und ES 88 02 im Tausch gegen ehemalige ČSD-Fahrzeuge übernommen – so gelangten diese Fahrzeuge noch nachträglich zur DB. Die drei Triebwagen standen im Juni 1945 nach dem Ende der Kampfhandlungen in Schlesien im Bahnhof Trautenau bzw. Halbstadt abgestellt, das im Zuge der neuen Grenzziehung zum tschechoslowakischen Trutnov bzw. Meziměstí wurde. Kurz darauf wurden sie in Velký Osek abgestellt, bis sie der DB schließlich 1949 übergeben wurden.
Die DB ließ die Triebwagen durch das AW München-Freimann aufarbeiten und mit Toilette nachrüsten. Sie erhielten den nun eingeführten purpurroten Lack und wurden dem Bw Regensburg übergeben, das die Fahrzeuge u.a. auf den Strecken Richtung Nürnberg und München einsetzte.
ES 88 02 wurde 1953 nach längerer Abstellzeit ausgemustert und vermutlich verschrottet. Ersatzweise wurde 1954 bei WMD ein um 1915 (andere Quelle: 1925) von Busch gebauter C4 sä 11-Wagen als Steuerwagen umgebaut und kurzzeitig als ES 88 02 (2. Besetzung) im Bestand geführt, ehe er wieder in den Reisezugwagenpark wechselte. Gleiches passierte mit einem C3ü pr 04, der noch als zusätzlicher Beiwagen hergerichtet wurde und als EB 88 12 eingereiht wurde.
ET 88 01 und ET 88 02 blieben bis zu ihrer Ausmusterung 1957 bzw. 1959 in Regensburg, während ET 88 04 mit ES 88 01 im Jahre 1958 noch für den DB-internen Personalverkehr zum Bw Mannheim wechselten. Zum Jahreswechsel 1959/60 wurden die Fahrzeuge abgestellt und kurze Zeit später verschrottet.