491
Im Nummernplan vom 1. Januar 1968 wurde der bisherige Triebwagen der Baureihe ET 91 der neuen Baureihe 491 zugeordnet und als 491 001-4 bezeichnet.
Das traditionsreiche Fahrzeug war durchgehend im Bw München Hbf stationiert. Einsätze erfolgten mit Sonderfahrten durch ganz Europa, wobei auch zahlreiche Strecken ohne Oberleitung (geschleppt) befahren wurden. Ab 1977 entwickelte sich die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) zu einem regelmäßigen Besteller ausgedehnter Fahrtenprogramme. Nicht nur bei Eisenbahnfreunden gelangte der Triebwagen als »Gläserner Zug « zu einer größeren Bekanntheit.
Die rot-beige Lackierung des Wagens wurde Ende 1971 gegen eine hellblaue Farbe (»Olympiablau«) ausgetauscht. Bei einem AW-Aufenthalt Ende 1973 erhielt der Wagen auch neue Doppelleuchten in den Fronten, die ihm ein deutlich moderneres Aussehen gaben. Für die zahlreichen Einsätze auch in die Schweiz wurde einer der beiden Stromabnehmer gegen einen Einholmstromabnehmer ausgetauscht, bei dem ein Wippentausch leichter durchführbar war. Bei einem weiteren AW-Aufenthalt 1977 wurde die Betriebsnummer auch auf den Stirnfronten angebracht.
Ende 1985 wurde der »Gläserne Zug« mit Fristablauf zunächst abgestellt, bis über eine neue Untersuchung entschieden war. Bei einer umfangreichen Aufarbeitung in der ersten Jahreshälfte 1986 erhielt der Wagen eine enzianblaue-cremeweiße Farbgebung.
1994 wurde der Aussichtstriebwagen von der Deutschen Bahn AG übernommen.
Text: © Malte Werning
Quellen und Literatur
- Iffländer, Helmut / Paule, Thomas / Braun, Andreas / Rieger, Gerhard: Die elektrischen Einheitstriebwagen der Deutschen Reichsbahn. Bd 3: Die Triebwagen für Städteschnellverkehr ET 11 und 31/32. München 1989.
- Koschinski, Konrad: Reisen und Schauen. 75 Jahre "Gläserner Zug". In: Eisenbahn-Journal 1/2011.
- Linnertz, Holger / Werning, Malte: Gläserner Pechvogel – Der Unfall des 491 001. In: Lokrundschau 164 (1996).
- Troche, Horst: Der elektrische Aussichtstriebwagen der Deutschen Bundesbahn. Lübbecke 1980.