701

Zeichnung: Peter Erdmann

Im Nummernplan vom 1. Januar 1968 wurden die bisherigen zweimotorigen Regelturmtriebwagen zur neuen Baureihe 701 und einmotorigen Regelturmtriebwagen zur Baureihe 702 zusammengefasst. Damit wurden diese mittlerweile mit 109 Exemplaren vorhandenen Dienstfahrzeuge erstmalig mit einer eigenen Baureihenbezeichnung versehen, nachdem sie bislang lediglich Nummern aus den direktionseigenen Nummernlisten erhielten.

Die zuständige Sachbearbeitung bei der DB, die in der zweiten Jahreshälfte 1967 den Nummernplan aufstellte, war ganz offenbar bemüht, die Fahrzeuge in der Reihenfolge ihres Alters aufsteigend zu nummerieren. Die neun ältesten TVT aus dem Jahr 1955 erhielten so die Nummern 701 001-0 bis 701 009-3, danach ging es mit den Fahrzeugen des Baujahres 1957 weiter. Für die einmotorigen Turmtriebwagen, die als 702 001-9 bis 702 004-3 eingereiht wurden, wurden offenbar die Nummern 701 041-6 bis 701 044-0 für den Fall einer Nachrüstung mit einem zweiten Motor freigehalten und zunächst nicht belegt. Zwischen den Auslieferungen der Jahre 1963 und 1964 wurde aus ungeklärten Gründen eine weitere Lücke gelassen, denn die Nummern 701 092-9, 093-7 und 094-5 wurden nie belegt.

Die Turmtriebwagen des Baujahres 1964 reichten bis zur Nummer 701 111-7. Nachträglich wurden noch zwei »vergessene« Turmtriebwagen der Baujahre 1959 und 1960 als 701 112-5 und 701 113-3 eingereiht, ehe ab September 1967 die nachfolgenden Nummern für die Fahrzeuge der ab September 1967 ausgelieferte 7. Bauserie vergeben wurden. Auch hier gab es noch einen weiteren älteren Wagen, der nummernmäßig bislang noch nicht erfasst worden war, nämlich der bisherige Mü 6210 des Baujahres 1960, der nun die Nummer 701 117-4 erhielt. Noch 1968 erhielt auch der bislang einmotorige 702 001-9 einen zweiten Motor – an Stelle der für ihn freigehaltenen Nummer 701 041-6 wurde er aber als 701 122-4 eingereiht.

1972 wurden die verbliebenen drei einmotorigen 702 002-7, 003-5 und 004-3 mit einer zweiten Maschinenanlage nachgerüstet und in 701 042-4, 043-2 und 044-0 umgezeichnet. Die Bauserien 8 (WMD 1969), 9 (WMD 1970/71), 10 (WMD 1971), 11 (MBB 1972/73) und 12 (MBB 1974) führte die Nummerierung bis zu 701 170-3 fort. Insgesamt hat die DB damit in einem Zeitraum von 19 Jahren 166 Regelturmtriebwagen in Dienst gestellt.

Im Jahre 1973 wurden insgesamt 23 Turmtriebwagen für den Einsatz auf Steilstrecken mit dynamischer Bremse und Magnetschienenbremse ausgerüstet und unter Beibehaltung der Ordnungsnummer in die Baureihe 702 umnummeriert (darunter der auch zuvor einmotorige 701 042-4, ehemals 702 002-7).

Ab 1975 wurden bei fälligen Hauptuntersuchungen mit Lackauffrischungen Neulackierungen in Goldgelb durchgeführt. Einige Fahrzeuge mit gutem roten Lack behielten diesen aber teilweise noch bis in die 1990er-Jahre.

In der nachfolgenden Liste sind die Triebwagen grau unterlegt, die bereits vor dem 1. Januar 1994 unter dieser Nummer aus dem Einsatzbestand ausschieden und nicht mehr in den Bestand der Deutschen Bahn AG übergingen. Neben den 23 steilstreckentauglichen Fahrzeugen, die in die Baureihe 702 ausgegliedert wurden, sind das auch 701 061-4 und 701 057-2, die nach schweren Unfällen im September 1973 und August 1988 aus dem Bestand gestrichen wurden. Alle anderen Triebwagen gingen 1994 an die DB AG über.

• Boldt, Arend: Bahndienstfahrzeuge. Gülzow 1997.
• Kabelitz, Andreas / Werning, Malte: VT 95-98 – Der Uerdinger Schienenbus. Eisenbahn-Journal Sonderausgabe 1/2012. Fürstenfeldbruck, 2012.
• Löttgers, Rolf: Vierzig Jahre Regelturmtriebwagen Baureihen 701/702. In: Lok-Magazin 193 (1995).

• Werning, Malte: Bahndienst-Schienenbusse. Die gelben Instandhaltungshelfer der Deutschen Bahn. In: Lok-Magazin 206 (1997).
• Werning, Malte (Hrsg.): Schienenbusse – VT 95-VT 98: Triebwagen-Veteranen der 50er Jahre. München 2001.