Steuerwagen (ES 165)

Alle Steuerwagen der Gattungen BC4esS-27 und BC4esS-29 wurden im Februar 1941 umgezeichnet und fortan als Baureihe ES 165 mit den Ordnungsnummern 001 bis 465 bezeichnet. Die Abfolge der Ordnungsnummern orientierte sich dabei allerdings nicht an den alten Nummern (5051 bis 5515), sondern an der des jeweils gekuppelten Triebwagens. Ein Pärchen aus Trieb- und Steuerwagen (Steuerpassviertel) sollte also, so der zugrundeliegende Gedanke, immer die gleiche Ordnungsnummer tragen.

Von 1943 bis 1945 wurde bei der großen Mehrheit der Steuerwagen der Fahrstand ausgebaut und die Fahrzeuge als Beiwagen weiterverwendet. Dies sollte zunächst nur die ES 165 037 bis 465 (429 Wagen) betreffen. Dementsprechend änderte sich auch die Bezeichnung in EB 165, wobei die Ordnungsnummer bestehend blieb. Zwischen März 1944 und Januar 1945 wurde aber auch ein großer Teil der ursprünglich nicht für diesen Umbau vorgesehenen Wagen ES 165 001 bis 036 zu Beiwagen umgebaut und umgezeichnet.

In den Bestand der DR der DDR kamen 1949 keine ES 165 mehr, weswegen die Fahrzeuge der nachfolgenden Fahrzeugliste als Abgänge komplett grau hinterlegt sind. Tatsächlich fand aber der Umbau nicht bei allen 465 Steuerwagen statt. Das lag daran, dass ab 1943 zahlreiche kriegsbeschädigte ET und ES im RAW Schweidnitz zur geplanten Reparatur und Aufarbeitung standen, von denen aber nur ein Teil das Werk wieder vor Kriegsende verlassen konnte. Diese Fahrzeuge blieben durch die neue deutsch-polnische Grenzziehung in Polen. Bei weiteren Steuerwagen wurde der geplante Umbau nicht mehr durchgeführt, weil die Wagen für Flüchtlings- oder Umsiedlungstransporte nicht abkömmlich waren und teilweise ebenfalls in Polen verblieben. Die Steuerwagen ES 165 059, 112 und 158 verblieben hingegen als Reparationsgut in der Sowjetunion.