ET 188 | EB

Durch die Übernahme zahlreicher Privatbahnen »in Volkes Hand« in den Jahren 1949 bis 1952 gelangten auch einige normalspurige elektrische Gleichstromtriebwagen in den Bestand der DR. Unter Fortführung der DRB-Nummerierung wurden sie unter der neuen Baureihenbezeichnung ET 188  zusammengefasst. Parallel zu den Verbrennungstriebwagen wurden auch diese Übernahmefahrzeuge in der 500er-Nummerngruppe eingereiht. Dabei handelte es sich aber um Fahrzeuge unterschiedlicher Herkunft, Bauart und Einsatzgebiete, die deshalb getrennt betrachtet werden müssen:

Trieb- und Beiwagen der Buckower Kleinbahn

Die schmalspurige Buckower Kleinbahn war Ende der 1920er-Jahre dem Ausflugsverkehr nicht mehr gewachsen. Die Verantwortlichen entschieden sich seinerzeit für den Umbau der Gleise auf Normalspur und für eine Elektrifzierung, die bis Mai 1930 umgesetzt wurde. Für den elektrischen Betrieb mit 800 V Gleichstrom wurden bei HaWa drei zweiachsige Triebwagen (ET 1 bis ET 3) mitsamt drei passenden Beiwagen (EB 1 bis EB 3) geliefert.

Mit der Übernahme der Strecke 1949 durch die DR wurden die drei Triebwagen als ET 188 501 bis 503 eingereiht, die Beiwagen EB 1 und EB 2 als EB 188 501 und 502. Der dritte Beiwagen EB 3 wurde hingegen an andere Dienststellen versetzt und erhielt die Nummer VB 140 603. Die Unterhaltung der Fahrzeuge wurde im Raw Berlin-Schöneweide durchgeführt. ET 188 501 erhielt nachträglich einen Gepäckraum eingebaut.

Im neuen Nummernplan vom 1. Juni 1970 wurden die Trieb- und Beiwagen als 279 001-2 bis 279 006-1 zusammengefasst.

Triebwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
3 Fahrzeuge
ET 188 501 HaWa (Hannover) ? 1930 Bo-el Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ET 188 502 HaWa (Hannover) ? 1930 Bo-el Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ET 188 503 HaWa (Hannover) ? 1930 Bo-el Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.

Beiwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
2 Fahrzeuge
EB 188 501 HaWa (Hannover) ? 1930 2 Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
EB 188 502 HaWa (Hannover) ? 1930 2 Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.

Trieb- und Beiwagen der Schleizer Kleinbahn

Erst im Juni 1930 wurde der Betrieb auf der Strecke Schleiz – Saalburg an der Bleilochtalsperre durch die Schleizer Kleinbahn AG eröffnet. Die Strecke wurde mit 1.200 V Gleichstrom betrieben. Hierfür standen zwei Personentriebwagen und zwei Gepäcktriebwagen mitsamt vier Beiwagen zur Verfügung, die vom Waggonbau Weimar (damals unter dem LHB-Label firmierend) gefertigt wurden.

Mit der Übernahme der Strecke 1949 durch die DR wurden die vier Triebwagen als ET 188 511, 512, 521 und 523 eingereiht, die Beiwagen als EB 188 511 bis EB 188 514. 

Am 31. Mai 1969 endete der elektrische Betrieb, so dass die dort eingesetzten Trieb- und Beiwagen arbeitslos wurden. Ein Ausmusterungsdatum ist nicht bekannt, doch wurden die Fahrzeuge im darauffolgenden Jahr nicht mehr umgezeichnet. Sie wurden noch einige Jahre als Dienstfahrzeuge verwendet. ET 188 511, ET 188 521 und EB 188 514 gingen in das Eigentum des Verkehrsmuseums Dresden über und sind auch heute noch erhalten.

Triebwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
4 Fahrzeuge
ET 188 511 LHB (Weimar) ? 1930 Bo-el Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor.
ET 188 512 LHB (Weimar) ? 1930 Bo-el Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ET 188 521 LHB (Weimar) ? 1930 Bo-el Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor.
ET 188 522 LHB (Weimar) ? 1930 Bo-el Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.

Beiwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
4 Fahrzeuge
EB 188 511 LHB (Weimar) ? 1930 2 Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
EB 188 512 LHB (Weimar) ? 1930 2 Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
EB 188 513 LHB (Weimar) ? 1930 2 Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor.
EB 188 514 LHB (Weimar) ? 1930 2

Trieb- und Beiwagen der Oberweißbacher Bergbahn

Die Oberweißbacher Bergbahn im Thüringer Wald ist in eine breitspurige Standseilbahn und eine anschließende normalspurige Adhäsionsstrecke (Flachlandstrecke) unterteilt. Sie wurde im März 1923 eröffnet. Die 2,6 Kilometer lange Flachlandstrecke wurde von Betriebsaufnahme an elektrisch mit 500 V Gleichstrom betrieben. Hierfür beschaffte die Bahn bei der Waggonfabrik Gotha einen Triebwagen, der allerdings bereits kurz nach seiner Inbetriebnahme umgebaut und verstärkt werden musste. Der Wagen bewältigte den Ausflugsverkehr zunächst alleine. Mit der Übernahme der Bergbahn durch die DR im jahre 1949 erhielt der Triebwagen die Nummer ET 188 531.

1955 gelangte mit dem ET 188 701 ein weiteres Fahrzeug zu dieser Baureihe. Bei dem Triebwagen handelte es sich um einen zweiachsigen Straßenbahnwagen aus Leipzig, der als Verstärkungs- und Reservewagen für die Oberweißbacher Bergbahn umgebaut wurde und dabei gewöhnliche Zug- und Stoßvorrichtungen erhielt.

Schon 1963 wurde er durch einen Quasi-Neubau abgelöst, der im Raw Schöneweide entstand. Der »neue« ET 188 701 erhielt einen eckigen Wagenkasten mit abgeschrägten Enden in geschweißter Stahlausführung. Die rollengelagerten Radsätze hatten 800 mm Laufkreisdurchmesser und einen Achsstand von 5000 Millimetern.

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
3 Fahrzeuge
ET 188 531 Gotha 20000 1922 A1-el Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ET 188 701 Herbrand ? 1909 Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ET 188 701 Raw Schöneweide ? 1963 Beoutr Bo-el Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor.