VB 141

Die Deutsche Reichsbahn in der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) bzw. der Deutschen Demokratischen Republik (DDR, ab Oktober 1949) übernahm einen in ihrem Einflussbereich vorhandenen zweiachsigen Beiwagen tschechoslowakischer Herkunft, der bei der DRB als 141 006 eingereiht worden war. Das Fahrzeug wurde 1946 bei der RBD Dresden geführt und stand noch bis 1956 im Einsatz. Der Wagenkasten wurde noch viele Jahre als Lagerraum verwendet, er wurde noch 1984 in Flöha fotografiert.

In den DR-Bestandslisten tauchten auch die beiden zweiachsigen Beiwagen VB 141 001 und VB 141 002 auf. Bei diesen Wagen handelt es sich aber nicht um die beiden DRB-Wagen mit den Nummern 141 001 und 141 002, die 1939 von der Československé Státni Dráhy übernommen wurden und deren Verbleib unbekannt ist. Vielmehr handelt es sich um zwei Beiwagen, die Mitte der 1930er-Jahre für die Lausitzer Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft gebaut und vermutlich von der Waggonfabrik Dessau gefertigt wurden. Nach der Verstaatlichung der LEAG zum 1. Januar 1939 gelangten die Wagen gemeinsam mit den zugehörigen Trieb- und Steuerwagen in den DRB-Bestand. Die Vergabe einer eigenen DRB-Nummer ist bislang nicht bekannt.

Beide Beiwagen waren Mitte der 1950er-Jahre der Rbd Cottbus zeugeteilt und in Cottbus stationiert. Vor 1960 wechselten sie zum Bw Luckau, der VB 141 001 später wieder zurück nach Cottbus.

Zum 1. Juni 1970 wurden beide Wagen EDV-gerecht in die Baureihe 191 umgezeichnet.

• Ebel, Jürgen-Ulrich / Knipping, Andreas / Quill, Klaus-Peter / Stange, Andreas: Die "6000er" der Deutschen Reichsbahn. Strecken und Fahrzeuge der enteigneten Privat- und Kleinbahnen in der DDR. Freiburg 2001. -327-
• Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013. -394, 395-