1949-1952
Die Nummerierung der von der DB übernommenen VT 06 weist einige Besonderheiten auf, die gelegentlich zu Verwirrung in diversen Publikationen führt. Mit der Einführung des Nummernplan des EZA München vom 17. Oktober 1947 wurden die Bezeichnungen der Zugteile vereinheitlicht und die Endwagen mit Gepäckabteil und Küche/Speiseraum als a-Wagen bezeichnet (siehe hierzu auch die gleiche Vorgehensweise beim VT 04). Die Mittelwagen behielten ihren Nummern-Suffix »b«, während die bisherigen a-Endwagen mit Abteilen nun als c-Wagen bezeichnet wurden. Eine Ausnahme war die Einheit SVT 06 106, die von 1947 bis 1951 mit zwei Mittelwagen im Einsatz stand: Hier wurden die beiden Mittelwagen mit »b« und »c« gekennzeichnet und der zweite Endwagen mit »d« bezeichnet.
Obwohl der »Umnummernungsplan der VT-Wagen« dies nicht ausdrücklich vorgab, wurden die Triebzüge anfänglich als »SVT« bezeichnet und dies auch so an den Fahrzeugen angeschrieben.
Die Wagen SVT 06 102a + SVT 06 102b + SVT 06 102c sowie SVT 06 111a und SVT 06 111c waren 1949 als Ersatzteilspender abgestellt. Von der US-Army wurden die betriebsfähigen Züge
- SVT 06 106a + SVT 06 106b + SVT 06 106c + SVT 06 106d
- SVT 06 107a + SVT 06 107b + SVT 06 107c
- SVT 06 108a + SVT 06 108b + SVT 06 108c
- SVT 06 109a + SVT 06 109b + SVT 06 109c
für interne Dienste für die amerikanische Besatzungsmacht eingesetzt. Für den zivilen Verkehr standen schließlich nur
- SVT 06 103a + SVT 06 103b + SVT 06 103c
- SVT 06 104a + SVT 06 104b + SVT 06 104c
- SVT 06 110a + SVT 06 110b + SVT 06 110c
zur Verfügung. Diese drei Züge wurden zwischen September 1949 und Mai 1950 einer umfangreichen Generalüberholung durch WMD unterzogen, um sie für den Fahrgasteinsatz ab Sommerfahrplan 1950 zu ertüchtigen. Der bisherige violett-beige Farbanstrich von 1938 wurde durch einen graublau-steingrauen Lack ersetzt.
Im Anschluss an die Maßnahme, ab Mai 1950, sollten auch die beiden Ersatzteilspender-Einheiten SVT 06 102a + SVT 06 102b + SVT 06 102c und SVT 06 111a mit SVT 06 111c gleichermaßen umgebaut werden, doch fehlte es an Ersatzteilen für die elektrische Leistungsübertragung. Bei beiden Zügen fiel deshalb die Entscheidung, die bisherigen Triebdrehgestelle zu reinen Laufdrehgestellen abzurüsten und die bisherigen antriebslosen Maschinendrehgestelle an den Kopfenden für dieselhydraulischen Antrieb herzurichten. An Stelle des Gleichstrom-Generators wurde dabei ein hydraulisches Zwei-Wandler-Getriebe von Voith eingebaut. Die Arbeiten wurden bis Dezember 1950 abgeschlossen, die Achsfolge/Bauart der dieselhydraulischen Triebzüge lautete dann B'2'-dh + 2'2' + 2'B'-dh.Wegen der abweichenden Antriebsart wurden die Wagen zu diesem Zeitpunkt in SVT 06 501a + SVT 06 501b + SVT 06 501c sowie SVT 06 502a und SVT 06 502c umgezeichnet. Die beiden Endwagen der Einheit 502 waren in dieser Form allerdings nicht gemeinsam einsetzbar, da sich im (fehlenden) Mittelwagen Batterien und Luftverdichter befanden. WMD baute 1951 daher einen vollständig neuen Mittelwagen, den SVT 06 502b, der im Februar 1952 in Dienst gestellt werden konnte.
Mit den zivilen SVT wurde ab Sommerfahrplan 1950 eine Fernverbindung Frankfurt (Main) – Hamburg (u.z.) sowie Hamburg – Köln (u.z.) aufgebaut. Ab Winter 1950 wurde mit FDt 77/78 von Frankfurt aus auch Basel angefahren. Zum Sommerfahrplan 1951 wurden die Triebzüge beim Bw Dortmund Bbf zusammengezogen, von wo sie aus in der berühmten »Rheinblitz«-Gruppe zwischen Dortmund und Basel, München und Nürnberg eingesetzt wurden. Dabei wurden drei Einheiten mit verschiedenen Laufwegen zwischen Köln und Koblenz zu einer Zugeinheit vereint. In diesen Diensten wurden neben den VT 06 auch VT 04 und VT 07 sowie später VT 08 gemeinsam eingesetzt.
Am 2. Februar 1951 wurde die Einheit 108 der US Army bei einem Brand aufgrund eines Kurzschlusses in Bad Homburg schwer beschädigt. Der Mittelwagen SVT 06 108b war anschließend nicht mehr reparaturfähig und wurde 1952 ausgemustert. Die US Army gab die beiden Motorwagen SVT 06 108a und SVT 06 108c daraufhin gemeinsam mit dem Mittelwagen SVT 06 106c aus der bislang vierteiligen Garnitur für den zivilen Verkehr frei. Während aus den übrigen drei Wagen der 106er-Einheit bis Oktober 1952 ein neuer Salonzug für die US Army entstand, reparierte und generalüberholte WMD zwischen Dezember 1951 und Juli 1953 die Einheit 108 für die DB.
In dieser Form blieb der VT 06-Bestand bis ungefähr 1953 unverändert. In diesem Jahr überarbeitet die DB noch einmal die Nummerierung der Triebwagen und führte die purpurrote Triebwagenfarbgebung auch für die »Bauart Köln« ein. Mehr Details dazu im eigenen Unterkapitel zum Zeitabschnitt 1953-1959.
a-Endwagen
Fahrzeugnummer | Hersteller (mech.) | Fabriknummer | Baujahr | Gattung | Skizzenblatt | Achsfolge | Bauart | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
9 Fahrzeuge | |||||||||||
SVT 06 102a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 103a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 104a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 106a | LHW (Breslau) | 025476 | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 107a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 108a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 109a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 110a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 111a | LHW (Breslau) | ? | 1938 | WRPw4üvT-35 | 2'Bo'-de |
b-Mittelwagen
Fahrzeugnummer | Hersteller (mech.) | Fabriknummer | Baujahr | Gattung | Skizzenblatt | Achsfolge | Bauart | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
9 Fahrzeuge | |||||||||||
SVT 06 102b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 103b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 104b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 106b | LHW (Breslau) | 025498 | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 106c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 107b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 108b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 109b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' | ||||||
SVT 06 110b | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üv-35 | 2'2' |
c-Endwagen
Fahrzeugnummer | Hersteller (mech.) | Fabriknummer | Baujahr | Gattung | Skizzenblatt | Achsfolge | Bauart | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
9 Fahrzeuge | |||||||||||
SVT 06 102c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 103c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 104c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 106d | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 107c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 108c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 109c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 110c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de | ||||||
SVT 06 111c | LHW (Breslau) | ? | 1938 | B4üvT-35 | 2'Bo'-de |